Bobath Therapie
Das Bobath-Konzept ist eine seit Jahrzehnten bekannte und bewährte Methode zur Behandlung von angeborenen oder erworbenen Bewegungs- und Entwicklungsstörungen, die sowohl in der Kinder-, als auch in der Erwachsenenbehandlung Anwendung findet.
Dabei liegt der Fokus der Bobath-Therapie auf konsequentem Training und der Stimulation der betroffenen Körperregionen, sodass neue Bewegungsabläufe erlernt bzw. wieder erlernt werden können. Damit wird auch der Muskeltonus verbessert und neue („normale“) sensomotorische Erfahrungen übermittelt.
Daneben steht das Üben der Alltagsbewegungen im Mittelpunkt, sodass die positive Beeinflussung durch Übungen nach Bobath den Körper wieder in Einklang bringt.
Das Bobath Konzept wird bei uns in Schorndorf angeboten und ist die gezielte Gymnastik nach Schlaganfall und anderen neurologischen Bewegungsstörungen.
Das Bobath-Konzept ist ein multidisziplinärer rehabilitativer Ansatz in Therapie und Pflege von Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
Die Therapiemethode wurde von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem Ehemann, dem Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath entwickelt.
Das Konzept wird von Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Pflegekräften angewendet.
Eingesetzt wird das Bobath-Konzept in der Behandlung von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen mit zerebralen Bewegungsstörungen, sensomotorischen Störungen und neuromuskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Multipler Sklerose, intrazerebraler Blutung, Schädel-Hirn-Trauma, Erkrankungen des Rückenmarks, Enzephalitis, Hirntumoren, Morbus Parkinson und peripheren Nervenschädigungen.
Grundlagen und Vorgehensweise
Das Konzept beruht auf der Annahme der „Umorganisationsfähigkeit“ (Plastizität) des Gehirns, das heißt, dass gesunde Hirnregionen die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführten Aufgaben neu lernen und übernehmen können. Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern Verbindungswege unterbrochen, die mit konsequenter Förderung und Stimulation des Patienten durch alle betreuenden Personen neu gebahnt werden können.
Die Bobaths erkannten die Möglichkeiten, die sich durch die Plastizität des Gehirns ergeben. Verloren gegangene Funktionen, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, können durch Vernetzung und Intensivierung anderer Hirnbereiche wiedererlangt werden. Hierzu werden Bewegungssequenzen durch repetitives Üben (ständiges Wiederholen) wieder „eingeschliffen“. Das heißt, es werden intakte Verbindungen (Synapsen) zwischen den Nervenfasern rekrutiert, so dass neuronale Funktionsverbände aufgebaut werden, um die motorische Funktion herzustellen.
Insbesondere nach einem Schlaganfall bei halbseitig gelähmten Menschen (Hemiplegikern) kann das Konzept in der Rehabilitation angewendet werden.
Das Bobath-Konzept wird weltweit mit Erfolg angewendet.
Wenn keine Therapie stattfindet und sich der Patient in seinen krankhaften Bewegungsmustern bewegt erhält das Gehirn nicht die Aufgabe, sich umzustrukturieren (verbessern, heilen). Statt dessen besteht auf Grund asymmetrischer Bewegungen eher die Gefahr, schmerzhafte Spastiken zu entwickeln.
Das Hauptprinzip des Bobath-Konzepts bezieht dagegen die mehr betroffene Körperseite immer wieder in Alltagsbewegungen ein, indem sie sensorisch stimuliert wird, um sie in ihren Bewegungen mit der weniger betroffenen Körperhälfte in Einklang zu halten.
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